Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Nebenniere

Cushing-Syndrom

Unter einen Cushing-Syndrom versteht man eine vermehrte Kortisolproduktion durch einen Tumor der Nebennierenrinde. Typische Zeichen einer vermehrten Kortisolausschüttung sind unter anderem Gewichtszunahme, Stiernacken, Mondgesicht, Bluthochdruck, Diabetes, Osteoporose, Potenzstörungen, Zyklusstörungen und psychische Auffälligkeiten. Die Diagnose wird durch Bestimmung von Kortisol im Blut und Urin sowie durch eine Computertomographie mit Nachweis des Nebennierentumors gestellt. Die betoffene Nebenniere muss dann operativ entfernt werden.

Conn-Syndrom

Bei Vorliegen eines Bluthochdrucks und eines niedrigen Kaliumspiegels kann ein Tumor der Nebenniere vorliegen, der vermehrt das Hormon Aldosteron produziert. Nachgewiesen wird der Tumor durch die Computertomographie und die erhöhten Hormonwerte im Blut und Urin. Die optimale Therapie ist die operative Entfernung des Tumors mit einem minimal-invasiven Eingriff.

Phäochromocytom

Es handelt sich um einen Tumor des Nebennierenmarks, der vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet und dadurch zu erhöhtem Blutdruck führt. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schweißausbrüche und krisenhafter Blutdruckanstieg. Der Nachweis des Tumors erfolgt durch Ultraschall, Computertomographie und eine spezielle Szintigraphie. Nach einer medikamentösen Vorbehandlung kann der Tumor operativ entfernt werden.

Adrenogenitales Syndrom

Es liegt eine vererbte Störung der Kortisolsynthese in der Nebennierenrinde vor. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Bildung von männlichen Hormonen, die bei Frauen zu vermehrter Behaarung, Zyklusstörungen und unerfülltem Kinderwunsch führen kann. Zur Diagnostik wird oft ein Hormontest ( ACTH- Test ) eingesetzt, mit dem der Defekt nachgewiesen werden kann. Ein Ersatz des fehlenden Kortisols ist lebenslang notwendig, ganz besonders in der Schwangerschaft, da sonst ein weiblicher Foet bereits im Mutterleib vermännlichen kann.

Nebenniereninsuffizienz ( Morbus Addison )

Der Ausfall der Nebennierenfunktion ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung. Ursache ist oft eine Zerstörung der Nebenniere durch einen Autoimmunprozess mit Nachweis von Antikörpern gegen das Nebennierengewebe. Einige Patienten leiden an einem Autoimmunsyndrom mit begleitender Schilddrüsenfunktionsstörung, Störung der Geschlechtshormone und Auftreten eines Diabetes mellitus. Typische Symptome sind Schwäche, Braunfärbung der Haut und Schleimhäute, niedriger Blutdruck und Gewichtsabnahme. Eine Addison- Krise kann lebensgefährlich verlaufen bis hin zum Koma. Eine lebenslange Kortisolsubstitution ist unbedingt erforderlich. Die Betroffenen müssen einen Notfallausweis bei sich tragen.