Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse / Hypophyse
Akromegalie
Bei der Akromegalie liegt ein Tumor der Hirnanhangsdrüse vor, der vermehrt Wachstumshormon produziert. Dadurch kommt es zu einer Vergröberung der Gesichtszüge, einer Vergrößerung der Zunge, der Hände, Füße und auch der inneren Organe. Bei Verdacht müssen eine Hormonanalyse und eine Kernspinuntersuchung der Hirnanhangsdrüse veranlasst werden. Falls ein Tumor vorliegt, wird dieser von einem erfahrenen Neurochirurgen entfernt, dies geschieht meist durch die Nase. Manchmal ist nach der Operation eine Strahlenbehandlung oder eine weitere Hormonbehandlung notwendig.
Prolaktinom
Ein Tumor der Hirnanhangsdrüse bildet vermehrt das Hormon Prolaktin. Bei Frauen kommt es durch das erhöhte Prolaktin zum Ausbleiben der Regelblutung und manchmal zu einem Milchfluß aus den Brüsten, bei Männern treten Störungen der Sexualfunktion auf. Die Tumore sprechen in der Regel sehr gut auf bestimmte Medikament an, sodass eine Operation meistens nicht notwendig ist.
Morbus Cushing
Im Hypophysenvorderlappen wird vermehrt das Hormon ACTH durch einen Tumor gebildet. Dies führt zu einer Stimulation der Nebenniere, die dann vermehrt Kortisol ins Blut abgibt. Es treten die gleichen Symptome wie beim Cushing- Syndrom (s.o.) auf. Therapie der Wahl ist die operative Entfernung des Tumors durch die Nase in einem spezialisierten Zentrum.
Diabetes insipidus
Es liegt ein Mangel des antidiuretischen Hormons ADH vor. Dadurch ist die Konzentrierung des Urins nicht mehr möglich und es kommt zur vermehrten Ausscheidung eines verdünnten Urins. Es werden oft bis zu 20 Liter Urin täglich ausgeschieden, die Betroffenen haben sehr viel Durst und müssen oft auch nachts trinken. Nachgewiesen wird der Hormonmangel im Durstversuch, der unter strenger Aufsicht durchgeführt werden muss. Bei nachgewiesenem ADH- Mangel wird das Hormon über ein Nasenspray ersetzt.